Episode 29 / 22. April 2020
So bedrohlich vieles am Corona Virus ist – bei der Digitalisierung von Kulturinstitutionen sorgt die aktuelle Situation ganz klar für eine immense Beschleunigung. Die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek in Kiel sollte schon vor Corona zu einem Kompetenzzentrum für die digitale Transformation der kulturellen Infrastruktur im Land ausgebaut werden. Dieses ambitionierte Projekt ist nun doppelt gefordert: wie baut man ein neues Arbeitsfeld auf und unterstützt zugleich schon andere? Welche Formate bewähren sich, gerade auch um verschiedene Akteurinnen und Akteure zu vernetzen? Und was wird bleiben von den vielen Projekten, die jetzt angestoßen werden? Darüber sprechen wir mit dem Leiter der Landesbibliothek, Martin Lätzel.
Shownotes
Im Gespräch mit Martin Zierold
Martin Lätzel studierte an der Ruhr-Universität Bochum von 1991 bis 1996 Theologie und Geschichte; an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität wurde er 2004 zum Dr. theol. promoviert. Seit 1996 war er tätig bei der Katholischen Kirche, zuletzt Leiter der Pastoralen Dienststelle Schleswig-Holstein und Vertreter des Erzbistums Hamburg beim Land Schleswig-Holstein. Von 2008 bis 2013 war er Verbandsdirektor des Landesverbandes der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins und dort maßgeblich am Transformationsprozess „VHS 2020“ beteiligt. Von 2013 bis 2018 war er in der Kulturverwaltung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein tätig, zuletzt als stellvertretender Abteilungsleiter, schwerpunktmäßig mit der Koordination der strategischen Kulturpolitik beauftragt und Geschäftsführer des Kulturdialogs Schleswig-Holstein. Im Mai 2019 übernahm er die Leitung der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek in Kiel, die derzeit um ein Zentrum für Digitalisierung und Kultur und das digitale Haus der Landesgeschichte erweitert wird. Er ist Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Kiel.
Twitter: @martinlaetzel
Die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek (SHLB) geht auf eine Gründung aus dem Jahr 1895 zurück. Sie ist laut Bibliotheksgesetz Schleswig-Holstein eine Landesoberbehörde mit Sitz in Kiel im Geschäftsbereich des für Kultur zuständigen Ministeriums und eine öffentlich zugängliche Einrichtung für das ganze Land. Die SHLB ist eine wissenschaftliche Regionalbibliothek und hat die Aufgabe, Medienwerke sowie weiteres Kulturgut mit Bezug zur Geschichte und Landeskunde des Landes Schleswig-Holstein und seiner Nachbargebiete, insbesondere Dänemark, zu sammeln, zu archivieren, zu erschließen, nachhaltig zu erhalten, bibliographisch nachzuweisen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Landesbibliothek ist ein erstrangiger kultureller Gedächtnisort Schleswig-Holsteins und ermöglicht und fördert interdisziplinäres Arbeiten.
Das im Aufbau befindliche Zentrum für Digitalisierung und Kultur an der Landesbibliothek Schleswig-Holstein nimmt unterschiedliche Aufgaben im Sinne der kulturellen Vermittlung und der digitalen Entwicklung in der kulturellen Infrastruktur des Landes Schleswig-Holstein wahr. Zu einer der grundlegenden Aufgaben eines Zentrums für Digitalisierung und Kultur gehört es, aktuelle Entwicklungen in Kultur und Gesellschaft zu erkennen, aufzugreifen und zu verfolgen. Das Zentrum für Digitalisierung ist digitaler Knotenpunkt für die kulturelle Infrastruktur des Landes und bietet Raum für digitale Innovationen. Mit Bildungsangeboten, Treffpunkten, Projekten, Beratungen, Publikationen und der Initiierung von Forschungsvorhaben für die Kulturelle Infrastruktur diskutiert das Zentrum für Digitalisierung und Kultur Fragestellungen und präsentiert Lösungsansätze.
Web: www.schleswig-Holstein.de/shlb
Twitter: @shlb_kiel
Webtipps von Martin Lätzel:
Theater Kiel – https://www.theater-kiel.de
Projekt Kultursphäre – www.kultursphäre.sh