Folge 20 / 9. April 2020
Heute geht es zum ersten Mal in diesem Podcast um die Welt der Galerien. Was bedeutet das Corona Virus für den Kunstmarkt? Wie können Galerien arbeiten, wenn sie nicht öffnen dürfen? Darüber sprechen wir mit Anne Schwanz, die schon vor zwei Jahren zusammen mit Johanna Neuschäffer in Office Impart eine Galerie gegründet hat, die konsequent auf digitale Aktivitäten setzt und versucht neu zu definieren, was es heißt, eine Galerie im 21. Jahrhundert zu sein. Doch lässt sich online Kunst verkaufen? Und kann man ganz auf physische Räume verzichten? Über diese und weitere Fragen geht es in der heutigen Episode.
Shownotes
Im Gespräch mit Martin Zierold
Anne Schwanz studierte Kunstgeschichte und Kunstpädagogik in Greifswald, Lissabon und Wien. Seit 2004 arbeitete sie 13 Jahre lang in verschiedenen Funktionen für die Galerie EIGEN + ART, zuletzt in der Funktion eines Senior Directors. Sie leitete zudem das EIGEN + ART Lab. 2017 gründete sie das Good To Talk Festival in Berlin, 2018 dann Office Impart, ihr Projekt, das Galerie neu denkt.
OFFICE IMPART, gegründet im April 2018 von Johanna Neuschäffer und Anne Schwanz, ist eine Galerie. Aber eine, die der herkömmlichen Definition von Galerie kaum noch entspricht. Denn die Welt ändert sich und damit die Art, wie Kunst vermittelt wird. Um Teil des Wandels zu werden, muss das traditionelle Galeriemodell erweitert werden. Und genau das tun wir mit OFFICE IMPART. Nur eine von vielen Auswirkungen der Digitalisierung, aber eine für die Kunstvermittlung wesentliche, sehen wir in einem neuen Verständnis von Raum als multidimensionales, in alle Richtungen vernetzbares Gefüge. OFFICE IMPART lebt dieses Raumverständnis als flexibles, dynamisches Konstrukt, das sich mit unterschiedlichen Partnern vernetzt und Inhalte vermittelt, die sich in unterschiedlichen Formaten und Räumen manifestieren, digitalen wie realen. Dabei ist uns mit OFFICE IMPART das Ausstellen von Kunst genauso wichtig wie ein Vermittlungsprogramm, von Künstlergesprächen und Führungen bis hin zu gemeinsamen Projekten zur Vernetzung unterschiedlicher Felder des Kunstbetriebs. Auch OFFICE IMPART verkauft Kunst, aber das Galerieprogramm definiert sich nicht vordergründig über die vertretenen Positionen. Vielmehr ist für uns eine persönliche und bewusst subjektive Vermittlung von Sichtweisen und Bewertungsstrategien entscheidend, die auf individuelle Interessen und Bedürfnisse eingeht und eine eigene Urteilsbildung ermöglicht. Damit löst OFFICE IMPART ein, was für die meisten Kunstinteressierten das eigentliche Ziel des Kunsterwerbs ist: nicht nur Besitz, sondern Teilhabe.
App-Tipp von Anne Schwanz:
König Galerie / SURPRISINGLY THIS RATHER WORKS (Apple iOS App) https://apps.apple.com/us/app/könig-galerie/id1505554478